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Neujahrsempfang 2025
Zum Neujahrsempfang 2025 des Lions Clubs Pulheim konnten Präsidentin Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua und Moderator Thomas Uylen zahlreiche Ehrengäste begrüßen. Neben den Vertreterinnen und Vertretern des Preisträger-Vereins „Begleitung geflüchteter Menschen e. V.“ zählten dazu Bürgermeister Frank Keppeler mit Gemahlin, Michael Kahsnitz (CDU), Thomas Roth und Renate Thiel (Bündnis 90/Die Grünen), Sylvia Fröhling und Elmar Brix (SPD) sowie Angelika Wiedefeld vom Bürgerverein Pulheim.
Traditionell wurde auch in diesem Jahr der Abt-Wolfhelm-Preis verliehen, der seit über zwanzig Jahren bürgerschaftliches Engagement in der Stadt Pulheim würdigt und in diesem Jahr mit 2.000 Euro dotiert war. Ausgezeichnet wurde der Verein „Begleitung geflüchteter Menschen e. V. Pulheim“. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Werner Theisen.
wir sind heute zusammengekommen, um den Abt-Wolfhelm-Preis an eine Initiative zu verleihen, die in besonderer Weise soziale Verantwortung und bürgerschaftliches Engagement in unserer Stadt Pulheim lebt. Der Abt-Wolfhelm-Preis, gestiftet vom Lions Club Pulheim, erinnert an einen der ersten Äbte der Abtei Brauweiler, die in diesem Jahr 2024 ihr tausendjähriges Bestehen feiert. Abt Wolfhelm, geboren um 1020 im Rheinland, war ein Gelehrter, ein Brückenbauer und ein Mann, der die geistigen Grundlagen für eine lange Tradition klösterlichen Lebens und kulturellen Austausches geschaffen hat. Er wirkte im Rheinland, in Trier, in Köln und schließlich in Brauweiler, stets bemüht, Bildung und Gemeinschaftssinn voranzutreiben.
Heute, nahezu ein Jahrtausend später, zeichnen wir eine Gruppe aus, die in ihrer Arbeit ganz ähnliche Werte verkörpert. Der Abt-Wolfhelm-Preis würdigt langjähriges ehrenamtliches Engagement im sozialen und gesellschaftlichen Bereich unserer Stadt. Und so richtet sich unser Dank in diesem Jahr an den Verein „Begleitung geflüchteter Menschen e.V. Pulheim“, der in seiner noch recht jungen Vereinsgeschichte bereits tiefgreifende Spuren der Mitmenschlichkeit, des Beistands und der Integration hinterlassen hat. Die handelnden Personen sind zwar im Vereinskontext noch nicht seit Jahrzehnten gemeinsam organisiert, doch engagieren sie sich bereits seit vielen Jahren – teils seit Jahrzehnten – in der Flüchtlingshilfe. Stellvertretend seien hier die Doris Harnisch, Bettina Hermges, Ingrid Rodig und Klaus Neugebauer genannt, die mit zahlreichen Mitstreiterinnen und Mitstreitern ein vorbildliches Netzwerk der Unterstützung in Pulheim geschaffen haben.
Was macht diesen Verein so besonders? Die Aufgaben sind vielfältig, die Ziele klar: Geflüchtete Menschen, die aus politischen, rassistischen, geschlechtsspezifischen oder religiösen Gründen, oder vor Krieg und Gewalt aus ihrer Heimat geflohen sind, finden in Pulheim nicht nur eine neue Bleibe, sondern auch eine helfende Hand. Die Mitglieder des Vereins sind ehrenamtliche Lotsen in einem oft fremden System. Sie erklären das deutsche soziale Netz, begleiten bei Behördengängen, vermitteln zwischen den Schutzsuchenden und politischen Gremien, Verwaltungsstellen sowie Sozialleistungsträgern. Zugleich helfen sie im Alltag: Welche unausgesprochenen Regeln gelten in einem Mehrfamilienhaus? Wie verhalte ich mich in meinem neuen Wohnumfeld? Welche kulturellen Gepflogenheiten sollte ich beachten?
Doch ihre Unterstützung geht weit über das rein Praktische hinaus. Es geht um individuelle und soziale Entwicklung, um Teilhabe, um Selbstbestimmung. Die Menschen, die der Verein begleitet, sind nicht nur Ankommende, sondern neue Bürgerinnen und Bürger in unserer Stadt. Der Verein bietet altersgerechte Beratung, fördert Freizeitgestaltung, unterstützt bei der Sprachvermittlung, ermöglicht psychosoziale Begleitung und schafft damit ein Gerüst, an dem sich Menschen aufrichten, wachsen und schließlich eigenständig weitergehen können.
Begleitung beim Ankommen in unserer Stadt bedeutet, so hat es der Verein selbst treffend zusammengefasst:
… Anleitung zur Selbsthilfe finden,
… Sprache lernen und Arbeit aufnehmen,
… Solidarität leben,
… Kultur mitgestalten.
Diese Worte erinnern an die Lehren früherer Jahrhunderte, als Männer wie Abt Wolfhelm Bildung und Verständigung förderten. Genau diesen Geist des Miteinanders, der Fürsorge und der gemeinsamen Verantwortung greift der heutige Preisträger auf. Der Abt-Wolfhelm-Preis steht damit auch für ein verbindendes Erbe: Tradition und Historie einer weit über unsere Region hinaus bedeutenden Klosterlandschaft treffen auf die Gegenwart einer globalisierten Welt, in der Migration und Flucht leider allgegenwärtige Realitäten sind. Der Verein „Begleitung geflüchteter Menschen e.V. Pulheim“ leistet hier einen unverzichtbaren Beitrag zur Menschlichkeit unserer Stadt – und das stets auf ehrenamtlicher Basis, mit großem persönlichem Einsatz und unbezahlbarem Engagement.
Im Namen des Lions Club Pulheim danke ich Ihnen allen, die Sie im Verein mitarbeiten, für Ihre wertvolle Arbeit. Sie leisten Vorbildliches, indem Sie Brücken bauen: zwischen Kulturen, zwischen Alt- und Neu-Pulheimerinnen und -Pulheimern, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie schaffen Zusammenhalt in unserer Stadt und helfen uns dabei, die Grundwerte von Respekt, Solidarität und Verantwortung mit neuem Leben zu füllen.
Dafür möchten wir Ihnen heute unseren tief empfundenen Dank aussprechen und Ihnen den Abt-Wolfhelm-Preis 2024 überreichen. Möge diese Auszeichnung Sie ermutigen, Ihren Weg fortzusetzen. Sie haben den Geist des Abtes Wolfhelm, der vor beinahe tausend Jahren für Bildung, Gemeinschaft und Nächstenliebe stand, in unsere Zeit übersetzt – und damit die Grundlage für eine lebenswerte Zukunft gelegt.
25.01.2025
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Laudatio 20250124.pdf | 44,41 kB |