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Dauereinsatz in Puma/Tansania

Interplast Team Siebengebirge

Zu den Auslandsaktivitäten des Lions Club Pulheim zählt die regelmäßige Unterstützung von Interplast-Germany. Die Kontakte zum Verein bestehen über Dr. Schidelko, einen ehemaligen Pulheimer Arzt, der sich persönlich immer wieder in Tansania einsetzt. Sein Bericht gibt einen guten Einblick in die Arbeit von Interplast.

Vielfältig waren die Aktivitäten der vom Lions Club Pulheim unterstützten Tätigkeit von Interplast-Germany e.V. in Tansania auch im vergangenen  Lions-Jahr 2015/16.

Im Jahr 2015 waren  insgesamt 11 Operationsteams für jeweils 2 Wochen in „unserem“ Krankenhaus in Puma-Tansania  im Einsatz - in 2016 werden es 9 Teams sein. Neben den klassischen Eingriffen der plastisch-rekonstruktiven Chirurgie waren auch wieder OPs durch Augenärzte, Gynäkologen, Visceralchirurgen und Orthopäden vorgenommen worden. Auch der Zahnarzt war zwei Mal pro Jahr dabei und zu jedem Team gehörten natürlich  Anaesthesisten, OP-und Anaesthesie-Schwestern.

Seit Januar 2016 ist ein hauptamtlicher deutscher Unfallchirurg vor Ort tätig, der von unserer Sektion  im Siebengebirge unterstützt wird. Er wird voraussichtlich noch ein weiteres volles Jahr in Puma arbeiten. Zwischenzeitlich macht ein hochbegabter tansanischer Arzt seine Ausbildung zum Facharzt für Chirurgie und erhält dabei von uns ein Stipendium für seine Studiengebühren. Im nächsten Jahr wird er fertig sein und die Arbeit des deutschen Unfallchirurgen übernehmen können.

Das allgegenwärtige Problem des Stromausfalls in Tansania wurde schon vor etlichen Jahren durch die Spende  eines Generators angegangen; da dieser aber oft über Tage ständig durchlaufen musste, hat er ungeheure Mengen an Sprit verbraucht. Dem wurde abgeholfen durch die Installation einer von unseren Lions-Freunden mitfinanzierten Solaranlage - denn Sonne gibt es auch in Afrika kostenlos und zu Genüge. Unser Elektromeister war nun schon mehr als 10 Mal vor Ort und hat diesmal die Anlage auf dem Krankenhausdach installiert.

Zur Aufnahme der Technik wurde kurzerhand ein Maschinenhaus erbaut - finanziert durch Beiträge von Mitgliedern des Lions Club Siebengebirge. In dieses zog schnell auch noch die Sterilisationsabteilung des OPs um, nachdem dem Krankenhaus ein Sterilisator aus der Uni Aachen geschenkt worden war. Dieser war in einem mit Krankenhausbedarf vollgepackten 40 Fuß- Container nach Puma gelangt. Der Transport und die Zoll-und Hafenabfertigung hielt die Empfänger allerdings über viele Wochen in Atem.

Unterstützt durch Mittel des BMZ konnte mit dem Bau einer großen Krankenhaus-Ambulanz begonnen werden, die Ende des Jahres bezogen werden wird. Die Sektion Siebengebirge war mit 25 % der Kosten dabei.
Aber nicht nur in Tansania waren wir aktiv: erstmals nach dem Ende der Ebola-Katastrophe konnte wieder ein Team das hauptbetroffene Land Sierra Leone ansteuern. Dort hatten zuvor schon 2 Teams den Weg in die Stadt Kenema gebahnt und auch ein weiterer Container mit gesammeltem Krankenhaus-Inventar war vorausgeschickt worden.

Ein völlig neues Ziel wurde in dem sehr armen Land Malawi eröffnet. In der entlegenen Stadt Chitipa konnten wir eine OP-Abteilung für unsere Arbeit einrichten und ausstatten. Bis Jahresende werden dort schon 4 unserer Teams operiert haben und auch dorthin ist ein Container voller wertvoller medizinischer Fracht unterwegs.

Es mangelt also nicht an Aufgaben und Einsatzmöglichkeiten für unsere Teams und zum Glück finden sich auch immer wieder Unterstützer, die ihren Urlaub der „Guten Sache“ zur Verfügung stellen.

16.09.2016

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